Chateau-Thierry
Château-Thierry liegt 82 km östlich von Paris und 50 km westlich von Reims auf der stark befahrenen Ost-West-Achse. Von Weinbergen umgeben, ist die Stadt durch ihre Champagnerherstellung bekannt geworden.
Château-Thierry kann seinen rund 15.000 Einwohner einiges bieten – neben 350 ha Grünanlagen finden sich unter anderem ein Hallenbad, drei Tennishallen, ein Stadion, einen Golfplatz, eine Schiffsanlegestelle und ein Kino. Darüber hinaus gibt es viele Sehenswürdigkeiten. So kann man das Geburtshaus des Fabeldichters Jean de La Fontaine, ein Gebäude aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, besichtigen. Zur Besichtigung empfehlenswert sind auch eine Burgruine aus dem 9. Jahrhundert, das Stadttor Saint-Pierre (erbaut 1220 - 1236), die katholische Stadtkirche Saint-Crépin aus dem 15. und 16. Jahrhundert und die Kapelle de la Charité aus dem 17. Jahrhundert. In der ehemaligen Kapelle Benoite Madeleine (aus dem Jahr 1306) befindet sich eine Bibliothek. Château-Thierrys Gemälde- und Kunstsammlung kann man im Gebäude Trésor de I´Hotel-Dieu (kirchliches Gebäude aus dem 17. Jahrhundert) anschauen.
Im wirtschaftlichen Bereich findet man 135 Unternehmen mit mehr als 10, davon 25 mit mehr als 100 Mitarbeitern. Mehrere große Handelsketten sind mit attraktiven Einrichtungen in Château-Thierry vertreten. Beachtenswert ist die Zahl von 220 Händlern, Gewerbetreibenden und Handwerkern.
Auf Grund der Kriegserlebnisse hatte eine Anzahl von Bürgern Château-Thierrys, Mitglieder der Ancien Combattants et Anciens Prisonniers, den Wunsch, an der Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland mitzuwirken. Das Besondere ihrer Initiative beruhte darin, im Interesse der Vertretung aller politischen Richtungen Partnerstädte in beiden Teilen Deutschlands, der BRD und der DDR, zu gewinnen. In der BRD fiel die Wahl auf Mosbach in Baden-Württemberg. In der DDR war es die Stadt Pößneck in Thüringen, weil die beiden Städte eine annähernd gleiche Einwohnerzahl und gleichgelagerte Industrien hatten.
Nach den ersten Schritten 1962 entwickelten sich dauerhafte Kontakte seit 1964. Bis zur Wiedervereinigung Deutschlands waren aus bekannten Gründen die Beziehungen einseitig. Dennoch entwickelten sich Freundschaften und es konnten regelmäßige Besuche in Pößneck durchgeführt werden. Z.B. nahmen in jedem Frühjahr französische Pädagogen an Symposien in der DDR teil und Ferienkinder besuchten jedes Jahr Pößneck.
Mit der Wiedervereinigung entwickelt sich ein echter Austausch in beide Richtungen. Am 12.12.1990 wurde in Gegenwart des Bürgermeisters von Mosbach und eines Vertreters des Weltbundes der Partnerstädte die Freundschaftscharta erneuert. Am 21. Mai 1990 gründete sich der Freundschaftsverein Château-Thierry - Pößneck, kurz danach die Freundschaftsgesellschaft Pößneck. Am 17.01.1992 stimmt das Stadtparlament von Château-Thierry der offiziellen Partnerschaft zu, am 03.10.1992 wird in Pößneck die Partnerstadt offiziell erklärt.
Seit 1990 sind viele Kontakte zwischen den beiden Städten geknüpft worden. Das war nicht immer so. George Maurice setzte sich seit 1962 für den völkerverbindenden Gedanken zwischen Frankreich und der damaligen DDR ein. Unabhängig von politischen Anschauungen und religiösen Bekenntnissen hat er eine Brücke über politische Mauern hinweg gebaut. Die Abgeordneten der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Pößneck ernannten ihn aus diesem Grunde am 18.05.1991, Bürger der französischen Stadt Château-Thierry, zum Ehrenbürger der Stadt Pößneck.
Anlässlich des 10jährigen Bestehens des Städtepartnerschaftsvertrages am 13. Dezember 2002 wurde Ullrich Pfister für sein großes Engagement beim Gestalten der Freundschaft zwischen den beiden Städten zum Ehrenbürger der französischen Partnerstadt ernannt.